Donnerstag, 20. August 2015

Moby Wrap - Meine Erfahrung


Heute schreibe ich über meine Erfahrung mit meinen Moby Wrap. Wer ein bisschen damit zu tun hat wird bestimmt schon mal was darüber gehört haben. Der Moby Wrap ist im Prinzip ein sehr langes elastisches Tuch, den man sich um den Körper wickelt und somit sein Baby dadrin tragen kann aber sich frei bewegen kann. Das ist bei Schreibabys oder Babys die Koliken haben auch sehr hilfreich, weil eure Körperwarme somit euren kleinen gut tut. 

Infos die man über den Moby Wrap wissen sollte:
- Elastisch und dennoch zu 100% aus Baumwolljersey hergestellt (ohne Kunstfasern)
- Einheitsgröße Länge 5,5m, Breite 60cm, gesäumte Kanten 
- Hat eine Mittelmarkierung (fürs leichtere Augenmaß beim Anlegen)
- Es gibt das Moby Wrap Classic, Select, UV-Schutz oder das Moby Deluxe zur Auswahl und das in verschieden Farben. 


Ich selber war ein Beginner in diesem Gebiet. Mit meinen ersten Sohn hatte ich eine feste Tragetasche im klassischen Sinne. Die für mich leider zu unbequem war. Bei meinen kleinen wollte ich aber diesmal ein Tragegurt benutzen. Nach vielen recherchieren und etlichen Tipps von meiner Hebamme und Freundinnen habe ich mich für das Baby Wrap entschieden. Ich bestellte mein Tuch in der Farbe Schwarz bei loeweli.de was ziemlich schnell zugesendet wurde. Der Wrap selber kommt in einem Sack sehr gut verpackt und einer Bindeanleitung zu euch. Nachdem ich positiv vom Stoff überrascht war wie weich er ist und elastisch ist (was für Beginner sehr gut ist denn wenn man su fest gebunden hat kann man es wieder aus -stretchen-), versuchte ich das erstes mal zu binden. Nun das 'Anlegen' war der totale 'Fail', aber nach paar Versuchen hatte ich es schon drauf.

Man sollte es eigentlich erst waschen aber ich hab mich so darauf gefreut es zu probieren dass ich das erstmal nicht tat. Es fühlt sich so soft an und sehr gemütlich, man möge sich nur vorstellen wie kuschlig die kleinen es da drinnen haben müssen. Fast wie in Mamas Bauch :) Euer Baby ist am Ende in drei Lagen eingewickelt, somit müsst ihr keine Angst haben dass die kleinen Wonnepopen euch irgendwie rausfallen würden. Das Waschen von diesem Tuch funktioniert auch sehr gut, es kommt genauso soft aus dem Trockner. 

Auf jeden Fall würde ich mir die Bindeanleitung durchlesen denn man kann paar Sachen falsch machen und ab einem bestimmten KG 'Alter' kann man auch anders binden. Man fällt definitiv mit diesem Tuch beim spazieren, einkaufen ect auf, weil eben viele noch diese Art von Babytragen nicht kennen. Aber wie gesagt es ist sehr praktisch und verdammt bequem man darf eben nur nach diesem 3 Schicht Binden 'binden' sonst ist die notwendige Stabilität und Sicherheit eures Kindes gewährleistet.

Wurde ich den Moby Wrap weiterempfehlen?
Auf jeden Fall! Ich liebe meinen und mein kleiner kommt wirklich zur Ruhe denn so nah bei seiner Mama? Welches Baby mag das nicht & man glaubt gar nicht wie viel man so im Haushalt fertig bekommen kann ohne bei jeden Mucks ins Zimmer zu rennen um nach den kleinen zu schauen =)


Falls ihr noch Fragen zu diesem Thema habt schreibt mir unter den Kommentaren und ich würde mich auch über eure Erfahrungen mit Babytragen ect zu hören freuen.

Lios 2ter Monat!

Kann jemand den STOP Button drücken? Wie in der Welt sind 8 Wochen schon vergangen? Es kommt mir immer noch vor als hätte ich gestern erst entbunden!


- Ich wiege nun schon 5820 Gramm.
-  War bereits bei meiner U3 wog dort genau 5 KG und ganze 54 CM groß! Kerngesund und mein Hüftultraschall war auch in Ordnung.
- Kann mein Köpfchen nun schon ganz oben halten für mindestens 2 Minuten bis er mir zu schwer wird.
- Schlafe immer noch in meinen Beistellbettchen aber allerweil auf Papas Seite.
- Wache zwei mal nachts auf. 01:30 und 4:30.
- Meine rechte Tränendrüße nervt mich immer noch mit einer gelblichen Kruste jeden Morgen.
- Ich grinse jetzt bewusst vorallen wenn mich hübsche Meadels umgeben ;)
- Ich lerne langsam meine Faust kennen, jedoch passt sie nicht ganz in mein Mund.
- Ich habe es einmal geschafft ganze sieben Stunden durchzuschlafen (20/8/15)
- Mag es besonders lange mit Mama zu baden.
- Mag große Hitze überhaupt nicht.
- Mit meinen Autositz habe ich mich immer noch nicht ganz anfreunden können.
- Meine blauen Augen werden immer mehr wie die meiner Mama.
- Schnuller mag ich immer noch nicht.
- Meine Schaukel bringt mich immer ganz schnell zum schlafen, besonders dann wenn ich überhaupt nicht schlafen mag.
- Meine Eltern waren zum ersten richtigen mal ohne mich unterwegs (das haben sie sich aber wirklich doll verdient)
- Habe meinen Urgroßvater zum ersten mal getroffen.
- Ab und zu schiele ich mal, das mag die Mama überhaupt nicht. Aber ich lerne ja noch.
- Trinke meine 120ml Milch jede 3 - 3 1/2 Stunden weg.
- Meine Klamotten in der Größe 56 werden langsam sehr eng.
- Mein großer Bruder hat mich lieb, jedoch ist er noch schüchtern was das mich halten angeht.
- Jeder ist immer entzückt wie schnell ich wachse.

Ich genieße jede Sekunde mit ihm. Und bin unendlich glücklich diesen kleinen Mann mein Sonetten nennen zu dürfen, er macht unser Leben komplett.

Mittwoch, 19. August 2015

„Wochenbett – BabyBlues und Depression“ - Interview

Die liebe Petra Hamacher von allerlei-themen.de fragte in einer Gruppe in der ich bin auf Facebook nach Frauen die unter Wochenbett Baby Blues / Depression leiden. Da ich eins selbst in den selben Boot steckte, wusste ich sofort dass das endlich die Chance ist darüber zu sprechen.

Ich bin auch eine von vielen Frauen die damit lebt, sich versteckt und auch sehr lange sehr sehr viel Scheu hatte sich jemanden anzuvertrauen. 

1. Wie immer sinnvollerweise als erstes: Erkläre doch kurz, wer Du bist? 
Ich heiße Tina, bin 27 Jahre und wohne in Bayern. Bin seit kurzen sehr glücklich verheiratet und habe zwei wundervolle Söhne. 

2. Wie viele Kinder hast Du und bei welchem Deiner Kinder trat der Babyblues auf? 
Der große ist knapp sechs und mein jüngster 10 Wochen. 
Bei meinen ersten traf erst Baby Blues ein. Da ich es verdrängte, weil ich davon nie was gehört habe, schlich sich letztendlich eine Depression ein die jahrelang anhielt.

3. Welche Anzeichen gab es und wie hast Du gemerkt, dass die Gedanken nicht nur kurz abschweifen sondern eher den ganzen Tag dunkel bleiben? Also wurde es auch eine Depression? 
Anzeichen gab es viele. Ich habe nur alle sehr verdrängt bzw gedacht dass sei normal. Ich fühlte bei meinen ersten Sohn immer eine kalte Distanz in den ersten Wochen. Plötzlich kamen Gedanken dazu wie 'ich kann nicht für ihn sorgen', 'ich bin eine schlechte Mutter','warum habe ich ihn bekommen' (obwohl er ein absolutes Wunschkind war bzw ist!!). Die komplette Schwangerschaft war ich der glücklichste Mensch (obwohl ich eine Horror Schwangerschaft gesundheitlich hatte) und plötzlich das. Ich wusste nicht was mit mir los sei. Ich liebe meinen kleinen doch über alles! Aber diese ständigen dummen Gedanken und der Stress mit Alltag (Umzug in die USA während des ersten Lebensjahres), Tränenreiche und Schlaflose Nächte, Suizid Gedanken (damit es endlich aufhört), gehörten sehr schnell zu meinen Alltag.

4. Hast Du Dich jemandem anvertraut bzw. hat jemand zu Dir gesagt „Du hör mal, ich glaube, Du hast den Babyblues / Wochenbettdepression?“ 
Ich konnte mit meinen Exmann nicht darüber reden, er hat es einfach nicht verstanden. Und wusste nicht wie er mit mir umzugehen hat. Die Ehe ging letztendlich deswegen in die Brüche. 

2012, also drei Jahre nachdem mein großer geboren wurde traute ich mich endlich zum Arzt und Psychiater. Jedoch beendete ich die Therapie nicht sondern zog wieder nach Deutschland und lies mich scheiden. 

In dieser schweren Zeit lernte ich meinen 'neuen' Mann kennen und lieben. Er holte mich aus dem tiefsten Loch meines Lebens. In jeder Lebensphase half er mir raus und sogar jetzt mit meinen Angststörungen und Panikattacken nach der zweiten Schwangerschaft ist er eine sehr große Stütze und weiß einfach wann es mir schlecht geht. 

5.Wie war der Babyblues für Dich? Mehr ein Blues oder doch schon eine Depression? Und in welchen Situationen war es besonders schlimm? 
Der Babyblues hatte ich wie gesagt verdrängt und mir immer gesagt es sei normal. Das war der entscheidende Fehler. Es war besonders schlimm weil mein kompletter Alltag daran gelitten hat. Es gab manchmal Wochen an denen ich tagtäglich aufgestanden bin und mich die Depression mit einer harten Backpfeife schlug und ich nicht mal aus dem Haus konnte geschweige denn funktionieren. 

6. Gab es Verstärker (Momente, in denen es besonders schlimm war) Und was hast Du dagegen und gegen die Gefühle unternommen? 
Wenn der kleine geschrien hat, konnte ich das nicht mit anhören. Ich gab ihn also zu seinem Vater ging ins Schlafzimmer, schloss mich ein und weinte mich in den Schlaf. Gegen die Gefühle hab ich nichts weiter unternommen. Wenn ich aber drüber so nachdenke ging ich an solchen Tagen oft einkaufen. Kaufte sinnlose Dinge und versuchte mich an solchen Dingen zu erfreuen. Dass ich das im  Nachhinein bereut habe ist ja wohl klar.

7. Wie lange hat der Blues angedauert? Und warum hat er geendet bzw. warum wurde es eine Depression, falls es eine war)? 
Blues hat angefangen im Oktober 2009 und entwickelte sich zu einer Depression bis ca. 2013. Ich nahm 2012 Antidepressiva und dachte die werden mir helfen, hatten die Situation jedoch enorm verschlimmert. Jedoch muss ich dazu sagen dass ich sie nicht regelmäßig genommen habe und auch nicht immer zu meinen Therapie Stunden aufgetaucht bin.
Mein Mann holte mich aus den größten Loch raus.

8. Wie waren die Reaktionen Dir gegenüber in dieser Zeit? 
Keiner hat es SO mitbekommen, weil ich jeden die 'Starke' vorgegaukelt habe. Mein ExMann meinte immer ich soll mich nicht so haben und einfach aus dem Haus gehen ect. Aber genau diese Sachen waren zu viel für mich. 

9. Glaubst Du, der Babyblues / Wochenbettdepression ist vollständig verschwunden? 
Ja. Ist sie. Es war ein sehr langer Prozess aber heute kann ich sagen dass die Depression nicht mehr mit mir lebt und über mich herrscht.

10. Hat Dich das Gefühlschaos nachhaltig verändert? Auch hinsichtlich anderer Eltern? 
Die Depression machte mich stärker. Ich schätze jetzt die Zeit mehr mit meinen großen denn so viele Jahre 'verschlaf' ich so viel. Auch jetzt bei meinen zweiten Sohn merke ich dass mich das Babyblues nicht von der Seite angetippt hat und gesagt hat 'hier bin ich' sondern ich weis alles anders zu handeln. Jedoch traten jetzt bei mir Angststörungen auf und Vorallen Panikattacken, noch weis ich nicht wie ich sie 'handeln' soll und bin deswegen erstmal auf Antidepressiva wieder bis ich eine feste Therapie anfangen kann.

11. Was würdest Du anderen Müttern raten, wenn sie merken, das etwas nicht stimmt? 
Sich nicht zu verstecken. Sich einzugestehen dass man 'es' hat. Sich nicht dafür schämen. Mit der engsten Vertrauensperson wenden. Und auf jeden fall professionelle Hilfe suchen, auch wenn das verdammt viel Überwindung kostet. Schiebt es nicht vor euch her, damit macht ihr mehr kaputt. Und selbst wenn ich das selber nicht gemacht habe. Geht raus, einmal um den Block hilft. Heute mit meinen Panikattacken und wenn ich wieder Ängste empfinde mache ich das selbe und es hilft für den Moment um runterzukommen. Bei Depressionen ist es nichts anderes weil es euch ablenkt. Denkt an was tolles wie Strandurlaub, schaut euch in euren Zimmer um fixiert euch auf einen Punkt wie zb einer Blume und versucht sie im Kopf zu beschreiben. Ihr glaubt gar nicht wie schnell man damit von doofen Gedanken weg ist. 

12. Können andere Mütter noch etwas über Dich erfahren? Hast Du einen Blog (Social Media Accounts), dann schreibe es hier. 
Ich blogge schon nun seit dem ich weis dass ich schwanger bin und seit neustem habe ich mich auch entschieden über die Zeit mit den Depressionen zu schreiben und in der neuen Situation in der ich mich gerade befinde. Ich selber würde gerne mehr solcher Frauen hier antreffen wollen und Erfahrungen austauschen oder einfach nur mal hören wie es einer anderen Frau gerade geht und ihr mit meinen Erfahrungen zu helfen und gegebenfalls Mut zuzusprechen. 

Hier mein Blog: http://mamabloggtjetzt.blogspot.de

Vielen lieben Dank fürs Lesen und denkt daran ihr seit nicht alleine damit. 
Liebe Grüße Tina